Der Arbeitgeber bezahlt jedoch auch einen beachtlichen Teil der Sozialversicherungsbeiträge. Je nach Alter und Anstellungsbedingungen des Mitarbeitenden kommen Kosten von 10 - 30% des Bruttolohns dazu.
Ein Beispiel:
Angestellter beim Kanton Bern
50 Jahre alt
1 Kind im Schulalter
1.Reguläre Zahlung von Lohn und Sozialversicherungsbeiträgen
2.Kosten beim Ausfall von Mitarbeitenden (Unfall, Krankheit, Mutterschaft, Dienstpflicht)
1. Reguläre Zahlung von Lohn und Sozialversicherungsbeiträgen
Die buchhalterische Abbildung von Lohnzahlungen und Sozialversicherungsbeiträgen setzt einige Grundkenntnisse des Schweizer Sozialversicherungsrechtes voraus:- die Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (Dreisäulensystem),
- der Schutz vor Folgen einer Krankheit und eines Unfalls,
- der Erwerbsersatz für Dienstleistende und bei Mutterschaft,
- die Arbeitslosenversicherung,
- die Familienzulagen.
Die Krankentaggeldversicherungen sind freiwillig. Leistungen und Beiträge variieren je nach Versicherer und Betrieb.
Buchhaltung
Einfacher Grundsatz:- Der Arbeitgeber ist für die Abrechnung und Überweisung der Sozialversicherungsbeiträge verantwortlich.
- Er zieht die Arbeitnehmerbeiträge vom Bruttolohn des Arbeitnehmenden ab und leitet diese zusammen mit den Arbeitgeberbeiträgen an die jeweilige Kasse/Versicherung weiter.
- Der Arbeitnehmer erhält den Nettolohn ausbezahlt.
- Für jede Sozialversicherung wird ein eigenes Kreditorenkonto geführt.
In der Buchhaltung gibt es somit 4 Geschäftsfälle:
2. Kosten beim Ausfall von Mitarbeitenden
Um die Kosten beim Ausfall von Mitarbeitenden beurteilen und buchhalterisch erfassen zu können, braucht es Grundkenntnisse des Sozialversicherungsrechts:- Welche Kosten werden durch die Versicherungen gedeckt?
- Wie lange muss der Lohn weiter bezahlt werden, auch wenn keine Versicherung dafür aufkommt (Lohnfortzahlung)?
- Wann darf einem Arbeitnehmenden nicht gekündigt werden (Kündigungsschutz)?
Lohnfortzahlungspflicht des Arbeitgebers
Kommt nur in Frage, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:- Der Grund der Absenz liegt in der Person des Arbeitnehmers. Krankheit oder Unfall, nicht aber Naturkatastrophen, Pandemien etc.
- Die Absenz ist unverschuldet
- Das Arbeitsverhältnis dauert mindestens drei Monate
Wie lange der Lohn beim Ausfall eines Mitarbeiters weiter bezahlt werden muss, ist in erster Linie im Arbeitsvertrag geregelt.
Fehlen entsprechende Regelungen, kommt ein allfälliger Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zur Anwendung.
Ist keines von beiden vorhanden, gelten die gesetzlichen Bestimmungen. In der Gerichtspraxis kommen sogenannte Anspruchsskalen zur Anwendung, die je nach Region unterschiedliche Regelungen enthalten:
Während dieser Zeit wird der volle Lohn bezahlt.
Lohnfortzahlung bei Krankheit
Lohnfortzahlung bei Unfall
Kündigungsschutz:
Es kann sein, dass der Arbeitgeber den Lohn nicht mehr bezahlt, der Arbeitsvertrag aber weiterhin gültig ist.Bei Krankheit und Unfall
Das Kündigungsverbot gilt jeweils ab Beginn der Arbeitsunfähigkeit:
1. Dienstjahr: 30 Tage
2. bis 5. Dienstjahr: 90 Tage
ab dem 6. Dienstjahr: 180 Tage
Bei Mutterschaft
während der ganzen Dauer der Schwangerschaft und in den 16 Wochen nach der Niederkunft
Obligatorischer Militär- und Zivilschutzdienst
während des Dienstes und während vier Wochen vorher und nachher (ab einer Dauer von 11 Tagen)
Wichtig: Diese Sperrfristen gelten erst nach Ablauf der Probezeit und nur bei Kündigung durch den Arbeitgeber.
Arbeitsaufträge
Alleine oder in zweier Teams werden Sie dem Rest der Klasse die Grundlagen einer Sozialversicherung erklären.Hierzu bereiten Sie eine Präsentation vor. Dauer 5 – 10 Minuten. In der Wahl des Formates sind Sie frei (Papier, Powerpoint, Web etc). Eine digitale Kopie im Sinne einer Zusammenfassung muss zum Schluss abgegeben werden können.
Die Informationen mit einem detaillierten Auftrag finden Sie im jeweiligen Blogbeitrag:
- Unfallversicherung
- Pensionskasse
- Krankentaggeld
- Familienausgleichskasse
- Erwerbsersatzordnung bei Dienstleistenden
- Erwerbsersatzordnung bei Mutterschaft
- Sozialversicherungen für Selbstständig Erwerbstätige
Rechenbeispiele
Übersicht was kostet ein Mitarbeiter mit BuchungssätzenWas kostet ein Mitarbeiter im Krankheitsfall
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